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Die Farbe des Hochzeitsanzugs blau, braun, schwarz, und was Ford und Attolini hierzu sagenHenry Ford war der Meinung, dass seine Kunden jede beliebige Farbe bei seinen Automobilen wählen könnten,… so long as it is black“. Genau das denken auch viele Männer, wenn es um die Farbwahl ihres Anzuges geht. Zwar ist sowohl im Business-Bereich als auch bei Festtagskleidung tatsächlich „schwarz“ eine sehr starke Farbe, jedoch kann der Bräutigam eigentlich aus einem sehr breiten Farbspektrum sich bedienen. Gerade wenn der Bräutigam unsicher ist, so weiß er aber meistens auch, dass er mit der Farbe schwarz nie etwas falsch machen kann, gleiches gilt aber auch für den dunkelblauen Anzug, denn gerade in der aktuellen Herrenmode gilt: „Blau ist das neue Schwarz“. Neben dem momentan überwältigenden Modetrend blau gibt das neapolitanische Haus Attolini, neben Kiton und Brioni wohl das Beste, was man im Bereichen Herrenanzüge auf der Welt finden kann, folgenden Rat. Sollte der Herr unsicher bei der Farbwahl seinen Anzuges sein, so wähle er dunkelblau, unabhängig von Stimmung und Anlass ist er hiermit stets gut aufgestellt. Ob Business, Hochzeit, Abendveranstaltung oder Ausgehabend mit Freunden, mit dunkelblau kann er eigentlich nichts falsch machen. Beide Ansichten sind richtig. Der Hochzeitsanzug der Saison: „Blau ist das neue Schwarz“Bereits in der letzten Saison war die Farbpalette blau, in allen seinen Nuancen wie z.B. kobalt, navy, azur, royal, dunkel und himmelblau die Farbe der Herrenkonfektion schlechthin. Dieser Trend verstärkt sich in der aktuellen Saison noch einmal und wird auch in den kommenden Saisons eine tragende Rolle spielen, hier sind sich Modemacher und Herrenausstatter weitestgehend einig. Sowohl im Geschäftsleben als auch zur Hochzeit überzeugt die Wahl durch ihre hervorragende Fähigkeit zu unendlich vielen Kombinationsmöglichkeiten geeignet zu sein. Es ist nicht nur das Hemd, welches in fast jeder Farbe (Ausnahme: gelb) zum blauen Anzug getragen werden kann, gerade mit der für die Hochzeit so zentralen Farbe elfenbein bzw. ivory (offwhite, creme, ecru oder champagner) harmoniert der blaue Anzug gut. Auch möglich ist die Kombination aus dunkelblauem Sakko und grauer, bzw. grau gestreifter Stresemann Hose, in Kombination mit einer silbergrauen Weste interpretiert er damit den klassischen Cutaway in einer besonderen Art und Weise. Vollendung findet der blaue Anzug, wenn das Outfit durch braune oder dunkelbraune Lederschuhe komplettiert wird, dazu dann bitte aber auch ein Ledergürtel im gleichen Braunton. Ob Der Bräutigam hierbei dann zum klassischen rahmengenähten Oxford oder zu der nicht ganz so offiziellen Form, dem Derby greift, ist weitestgehend Geschmackssache, in beiden Fällen wird der Bräutigam eine gute Figur machen. Der schwarze Anzug als Bräutigam's Evergreen und Farbe der KlassikerDie formellste aller möglichen Farben ist schwarz. Entscheidet sich der Bräutigam für einen Klassiker wie Smoking oder Frack, muss er sich um die Farbauswahl allerdings keine Gedanken mehr machen, in diesem Fall ist schwarz ein Muss. Durch die Farbwahl schwarz ist hier im Prinzip auch die Farbe der Schuhe vorprogrammiert, denn sowohl bei dunkel grau bzw. anthrazit als auch bei schwarz kommt für das klassische Outfit nur die Schuhfarbe schwarz in Frage, denn braune Lederschuhe zu einem schwarzen Anzug gelten bei einem klassischen Outfit als verpönt. Der unifarbene Anzug in schwarz lässt sich sowohl zu einem Kleid in ivory als auch zu einem Hochzeitskleid in weiß ohne Probleme kombinieren. In einem solchen Fall sollte die Farbe der gewählten Weste (inkl. Plastron/Krawatte und Einstecktuch) jedoch dem exakten Ton des Hochzeitskleides entsprechen. Die Wahl zu einer schwarzen Weste im gleichen Anzugton ist möglich, kann aber dann auch schnell etwas „steif“ bzw. „überdunkelt“ wirken, denn schließlich handelt es sich bei der Trauung um ein freudiges Event und eben nicht um einen Traueranlass. Anthrazit oder dunkel grau als Alleskönner zu Job und HochzeitOb als Abendgarderobe beim Theaterbesuch, im Geschäftsleben oder zu semi formellen Anlässen, anthrazit kann nicht falsch sein. Tatsächlich ist es im Business die Farbe Nr. 1, denn es ist ein Irrglaube, der weit verbreitet ist, dass eine Anzug fürs Büro schwarz sein muss, erste Wahl für diesen Zweck ist und bleibt anthrazit. Je heller das grau, um so informeller ist der Charakter. Es ist die Vielseitigkeit, die den grauen Anzug auf Platz 1 gebracht hat. Dank „Fifty shades of grey“ weiß man aber um die unzähligen Grautöne, die uns die Modewelt offeriert. Der Bräutigam sollte wissen, dass je dunkler der Anzug ist, desto eleganter erscheint er dann auch. Das bedeutet nichts anderes als dass der Bräutigam durchaus zu Cambridge bzw. Medium Grey oder Light grey greifen kann, wenn er aber eigentlich einen eleganten Eindruck machen will und die Gesamtkonzeption der Hochzeit eigentlich recht formell und offiziell angelegt ist, so ist er mit der Farbwahl anthrazit bzw. charcoal besser bedient. Der dunkelgraue Anzug ist der vielseitigste Vertreter seiner Zunft, das Kombinieren mit Weste und Hemd, passend zur Farbe des Hochzeitskleides dürfte dabei nicht schwer fallen. Er eignet sich problemlos bei den Farben creme, offwhite, elfenbein, ecru, champagner und weiß. Bei der Schuhwahl jedoch sollte der Bräutigam dann zu schwarz oder mittelbraun greifen.
Der Hochzeitsanzug in braun als Harmoniepartner schlechthin zum HochzeitskleidBraun- ob dunkel braun, cappuccino, chocalate, trüffel oder hell braun, mit den Erdtönen entscheidet man sich für einen sehr warmen Look, der sich hervorragend für diesen Anlass eignet um mit weiß und ivory / elfenbein perfekt harmoniert. In Anbetracht der Tatsache, dass 80%-90% der Damen sich für ein Hochzeitskleid in weiß, elfenbein, creme oder ecru entscheiden, ist diese Farbwahl für den Bräutigam ein Volltreffer. Das Duo aus Hochzeitskleid elfenbein und Anzug in braun steht auf der Harmonieskala dabei ganz weit oben. Die Hochzeitsweste kann hierbei sowohl im braunen Anzugton gehalten werden oder der Gesamt-Look wird durch elfenbein komplettiert, beide Varianten sind hervorragende Lösungen. Auch in dieser Konstellation bleibt es dem Bräutigam freigestellt, ob er sich für ein weißes oder elfenbeinfarbenes Hochzeitshemd entscheidet. Es gilt bei dem Zusammenspiel von Hemd, Weste und Sakko, dass die Farben von Innen (Hemd) nach Außen (Sakko) dunkler werden, umgekehrt geht nicht! Dieser einfachen Regel folgend kann also in diesem Fall auch zu einem weißen Hochzeitshemd gegriffen werden. Welcher Hochzeitsanzug für welchen Bräutigam?Grundsätzlich sollte der Bräutigam sich nicht hinter der Braut verstecken, dabei ist der Hochzeitsanzug letztendlich eine relativ neue Erfindung der Modeindustrie, denn früher trug man in Europa ausschließlich Uniformen, Frack, Smoking oder den Cutaway Anzug (Stresemann Anzug). Erst in letzter Zeit werden auch zunehmend neu interpretierte Hochzeitsanzüge angeboten. Hierbei greifen moderne Hochzeitsanzüge oftmals Stilelemente der erwähnten Klassiker auf und geben ihnen ein neues Gesicht, das breite Spektrum an Schnitt- und Passformen ist nahezu unendlich, Slim-Versionen sind gerade momentan sehr beliebt, meist umgesetzt als 1- bzw. 2-Knopf Anzug. Als extravagante Anzüge für den Bräutigam zu nennen sind hier insbesondere Stehkragen-Sakkos und Long-Jackets, sie bieten eine interessante Option für Willige, die das Avantgardistische schätzen und suchen. Die Klassiker Frack, Cut, Smoking (Tuxedo), Dinner Jacket und Smoking Jacket haben im Laufe der Jahre nichts an ihrer Beliebtheit eingebüßt, auch heute kommen sie bei Hochzeiten gerne zum Einsatz. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala rangiert hierbei der Tuxedo, welcher mit seinem obligatorischen „black tie“ daherkommt. Der Smoking Anzug als Hochzeitsanzug Nr. 1Der Smoking und zwar „geschüttelt, nicht gerührt“ ist der klassische Hochzeitsanzug, mit dem man stets richtig liegt. Mit dem Begriff kann der Engländer oder Amerikaner dabei übrigens absolut nichts anfangen, in diesen Ländern nennt man nämlich „unseren“ Smoking einfach „Tuxedo“ oder kurz „Tux“. Zum Dresscode gehört, dass ein Smoking oder Tux am Tage nicht getragen wird, vielmehr wird dass Sakko gegen ein „weißes“ oder „ivoryfarbenes Sakko“, dem Dinner Jacket a la James Bond ausgetauscht. Die charakteristische schwarze Hose mit Galon- bzw. Seiden- oder Satinstreifen sowie alle weiteren Accessoires wie Smokinghemd, Kummerbund, schwarze Schleife bzw. Fliege und schwarze Lackschuhe sind beim Dinner Jacket die gleichen wie beim „Tuxedo“ bzw. Smoking. Getragen wird der Tux mit einem weißen oder cremefarbenen Smokinghemd, einer schwarzer Schleife und einem Einstecktuch aus Leinen oder Seide. Gerade die Schleife ist obligatorisch, eine Krawatte wäre bei einem Smoking stets ein grober Fauxpas und würde auch stets deplatziert erscheinen. Eigentlich gibt es beim Smoking auch zu der Farbe Schwarz nur eine denkbare Alternative, dunkelblau oder „midnight blue“. Auch bei dieser Farbvariation im tiefen blau, bleiben jedoch der Kragenspiegel und der Galonstreifen schwarz. Befindet man sich in den Herbst- oder Wintermonaten, so sollte der Smokingträger zu einem adäquaten Mantel greifen, wenn er sich unter freiem Himmel bewegt. Die erste Wahl ist hier der klassische „Crombie Coat“, dieser Mantel ist schlicht und lenkt nicht vom Wesentlichen ab, sein schmales Revers und seine einreihige Schließe lassen ihn stets als eleganten Vertreter seiner Zunft erscheinen. Ob die Knopfleiste verdeckt ist oder nicht hängt dabei vom jeweiligen Modell ab. Der James Bond Look im Dinner Jacket bei „daylight“, Brioni & Metallica lassen grüßenDas Dinner Jacket ist weiß, elfenbein oder in ecru. Eingesetzt wird es beim Dinner auf Kreuzfahrtschiffen oder bei Feiern unter "freiem Himmel", bei denen die klassische Smokingjacke deplatziert ist. Sowohl beim Dinner Jacket als auch beim Smoking bzw. Tuxedo besteht die Möglichkeit den Kummerbund durch eine Smokingweste zu ersetzen, diese ist dann meist aus dem identischen Material aus welchem auch die Fliege gefertigt wurde. Dinner Jacket und Smoking sind klassisch interpretiert mit einem Schalkragen ausgestattet, die Version mit Reverskragen ist aber ebenso denkbar und erfreut sich gerade momentan einer besonderen Beliebtheit. Sollte der Smoking einen Reverskragen besitzen, so wird dieser niemals fallend, sondern immer aufsteigend sein. Beide Formen haben den typischen „Spiegel“, also ein aus Seide oder Seidensurrogat gefertigtes Revers, welches sich vom restlichen Anzugstoff abhebt. Das Dinner Jacket in seiner slim interpretierten Passform hat sich in den letzten zwei Saisons als ein Bestseller erwiesen, selbst hart gesottene „Jungs“ wie die Rockband Metallica erfreuen sich an diesem Look. James Hetfield, Lars Ulrich, Kirk Hammett und Robert Trujilo haben sich für die Kampagne des Edelherstellers Brioni im Herbst 2016 in Tuxedos und Dinner Jackets geschmissen und machen darin tatsächlich eine blendende Figur. Unabhängig davon, ob Seide oder ein Seidensurrogat (Twill, Satin usw.) verwendet wurde, ist darauf zu achten, dass sowohl Kummerbund, Galonstreifen, Schleife als auch Reverskragen aus ein und dem selben Material gefertigt sind. Unterschiedliche Glanzvarianten bzw. eine unnötige Materialvielfalt würden den Gesamteindruck empfindlich negativ beeinträchtigen. Sowohl Tux-Sakko als auch Dinner Jacket haben stets Paspeltaschen statt die bei Business Sakkos beliebten Pattentaschen, die für dieses Kleidungsstück einen zu sportlichen Charakter aufweisen würden. Im Hinblick auf einen perfekten Sitz der Hose, sei hier angemerkt, dass bei einer Smokinghose niemals ein Gürtel zum Einsatz gelangt, vielmehr greift man zu Hosenträgern, welche weiß oder schwarz sein können und einen perfekte Sitz sicherstellen. Beim Dinner Jacket und beim „tux“ gilt, es ist „black tie“-time und genau so wird es auch in einer Einladung stehen. Unabhängig von der gewählten Kragenform ist die Silhouette / Passform in shape fit, slim fit, modern fit und regular fit erhältlich. Traditionell ist der Smoking in schwarz gehalten, jüngere Umsetzungen ergänzen die Farbpalette aber um braun, mittelblau, navy, mitternachtsblau und kobaltblau. Der Begriff „Smoking“ verdankt seinen Ursprung dabei übrigens der Tatsache, dass die „Gentlemen von Früher“ anstatt der Frackjacke ihr Smoking Sakko trugen, wenn sie sich am Abend nach dem Dinner zum Karten spielen, Rauchen oder Trinken ins Raucherzimmer zurückzogen. Der „velvet Look“ im Smoking Jacket für den ConnoisseurIn den Kontext Smoking und Dinner Jacket gehört auch das sogenannte „Smoking Jacket“, es ist ein enger Verwandter des Dinner Jackets und den wenigsten Deutschen vertraut. Der Name weist daraufhin bei welchen Anlässen es ursprünglich zum Einsatz kam, denn früher legten die Gentlemen dieses Kleidungsstück an, wenn es zum Rauchen in den „Rauchsalon“ ging. Standen später hingegen wieder andere Termine oder Örtlichkeiten auf der Tagesortung, so wurde sich dieses Jackets wieder entledigt. Hintergrund war, dass die dann wieder vorhandenen Damen keineswegs durch den Tabakgeruch des Oberteils belästigt werden sollten. Anders als das Dinner Jacket, ist das Smoking Jacket aus buntem, edlem Samt gefertigt. In der Regel ebenfalls mit einem Schalkragen ausgestattet, findet man es heute in unterschiedlichen Passformen: Skinny, Slim, Modern oder Klassik sind die üblichen Passformen zwischen denen der Träger wählen kann, weinrot, dunkelblau und dunkelgrün hingegen die vorherrschenden Farben, zu denen die Schuhe selbstverständlich abgestimmt werden sollten. Smokinghemd, schwarze Schleife und schwarze Hose mit Seidengalon sind auch hier obligatorisch. Abweichend vom Smoking-Look greift man bei den Schuhen hier jedoch eher zu bestickten Samtschuhen, die wie bereits erwähnt mit der Farbe des Samtsakkos abgestimmt werden. Grundsätzlich eignet sich der Samt-Look hervorragend für glamouröse Veranstaltungen oder Hochzeiten, einen gewissen Dandy Touch wird man diesem Bekleidungsstück mit Sicherheit nicht absprechen können. Der „white tie“ ruft und der Mann im Frack wird verlangtSowohl „Cut“ als auch „Frack“ sind wahre Urgesteine der Herrenbekleidung. Die heute bekannte Form des Fracks mit den geschlitzten Schößen entstand bereits im 18 Jahrhundert. Die Form verdankt der Frack dem Pferd, bei dem die Frackschöße jeweils rechts und links über den Rücken des Pferdes fielen. Auch die gekürzte Front, bzw. der Abstich gehen auf das Reiten zurück, sie sollten dem Reiter die benötigte Bewegungsfreiheit ermöglichen. Bis in das 19. Jahrhundert hinein war somit der Frack ein Bekleidungsstück des Tages, heutzutage ist er exklusiv der Abendgarderobe zuzurechnen, denn ähnlich dem Smoking, sollte auch der Frack das Tageslicht niemals sehen, er ist der Feierlichste aller Anzugformen und gehört in die Abendstunden, sein Tageslicht-Vertreter ist der Cut. Er wird nie geschlossen und zu Tragen ist er stets mit einer weißen Schleife („white tie“-Einladung oder „cravate blanche“), hierdurch unterscheidet man sich eindeutig vom Servicepersonal, das trägt nämlich stets die schwarze Schleife zum Frack. Auf der Hochzeit können übrigens anders als beim Cut neben dem Bräutigam weitere Personen zum Frack greifen. Enge Verwandte wie Brautvater oder Trauzeuge können übrigens ebenso wie der Bräutigam im Frack auftreten, alle anderen Gäste hingegen sollten von einer solchen Anzugwahl Abstand nehmen. Klar sollte aber ebenfalls sein, dass keiner der Gäste im Frack erscheinen sollte, wenn der Bräutigam selbst sich gegen den Frack entschieden hat. Hier gilt die einfache Regel nach der die Gäste nicht feierlicher gekleidet sein sollten als Bräutigam und Braut selbst. Während bei den übrigen Gesellschaftsanzügen wie Dinner Jacket, Smoking und Cut mehr oder weniger Gestaltungsspielraum für die eigene Kreativität verbleibt, ist die Umsetzung des „Frack-Packages“ eindeutig und erlaubt keinerlei Abweichung. Freiheitsgrade gibt es hier nicht. Lediglich die Wahl der Accessoires ermöglicht dem Träger Gestaltungsspielraum, ob nämlich beim Frack zusätzlich zu Zylinder (Chapeau Claque), Frackhandschuhe bzw. Glacehandschuhe oder gar zum Frackstock gegriffen wird, kann der Träger selbst entscheiden. Völlig anders gestaltet sich die Situation bei Frackhemd, Frackweste und Frackfliege, hier ist alles vorgegeben. Wenn im Übrigen der Träger mit dem Frack Platz nimmt, so sollte er sich nicht auf die „Schwalbenschwänze“ setzen, stattdessen muss er vielmehr selbige nach hinten über den Stuhl legen. Eine Armbanduhr ist hier stets fehl am Platz, stattdessen kann als Accessoire zur Taschenuhr gegriffen werden. Wie bereits oben erwähnt kann der „Frack-Look“ durch Frackstock, Frackzylinder und Frackschal komplettiert werden, eine gesellschaftliche Konvention stellt es jedoch nicht dar, weshalb hier der Träger in seiner Entscheidung frei ist. In Hinblick auf den Schal ist es wichtig zu erwähnen, dass selbiger ausschließlich unter dem Mantel getragen wird und bei der Garderobe stets abgelegt werden muss. Beim Frackzylinder gilt es zu berücksichtigen, dass dieser lediglich unter freiem Himmel aufgesetzt wird, in geschlossenen Räumen oder gerade beim Betreten des Foyers ist er abzunehmen. Sowohl für den Smoking als auch für den Frack gilt, dass ausschließlich Lackschuhe getragen werden sollten, der Tipp am Rande: Lackschuhe dürfen auf keinen Fall mit Schuhcreme behandelt werden, da sie sonst blind werden, Abhilfe leistet hier Milch, Vaseline oder Glycerin, welches das Lackleder nebenbei auch noch elastisch hält.
Außergewöhnliche Hochzeitsanzüge: Barockanzug oder Cut Anzug für ExtrovertierteMeist in Anlehnung an den Barock werden hier Kostüme neu interpretiert und meistens körperbetont umgesetzt. Romantische Inspiration, der Wunsch des Trägers dem Mainstream zu entkommen und sich selbstbewusst und selbstsicher in Szene zu setzen sind hier das primäre Leitmotiv. Historische Stickereien, Jacquards und der Einsatz von Brokat-Tüchern geben dem Bräutigam einen extravaganten Auftritt. Glanz und Applaus sind dem Herrn jedoch nicht in jeder Konstellation sicher, denn bei dieser Anzugvariante werden hohe Ansprüche an den Bräutigam selbst gestellt, dies bezieht sich sowohl auf die Stilsicherheit des Herrn als auch auf seine eigenen körperlichen Voraussetzungen, denn nicht jeder Mann ist für die barocke, romantische Interpretation der Festkleidung prädestiniert, daher: Vorsicht! Wenn bei dieser Anzugwahl nicht alles perfekt sitzt und auf den Träger abgestimmt ist, besteht die Gefahr, dass der Träger zum „Zirkusdirektor“ mutiert. Neben diesen hohen Anforderungen an den Anzug und den Bräutigam kommt erschwerend hinzu, dass das eigene Outfit auch perfekt zum Hochzeitskleid der Braut abgestimmt sein muss. So funktioniert z.B. der Einsatz von aufwendigen Mustern wie Paisleys nur dann, wenn auch das Hochzeitskleid der Dame weiß bzw. ivory und uni oder zumindest relativ schmucklos ist, da sonst die Abstimmung beider sehr, sehr schwer fällt und die „volle Dekoration“ beider Protagonisten erfahrungsgemäß schnell auch die Gäste überfordert. In einem solchen Fall wäre das Ergebnis dann eher suboptimal. Weniger problematisch gestaltet sich die Situation hingegen hier bei einem Cut Anzug (der Frack des Tages), den man als Sonderform hier ebenso nennen kann, auch er schreit nach dem großen Auftritt und ist auf der Glamour Skala weit oben angesiedelt. So gibt es auch fast keine königliche Hochzeit in Skandinavien oder Großbritannien bei der er nicht zum Einsatz käme. Wer einen großen Auftritt wünscht ist mit dieser besonderen und edlen Anzugform sehr gut ausgestattet, er erfreut sich auch gerade in letzterer Zeit an einer erhöhten Beliebtheit in Deutschland. Den Cut oder auch Stresemann Anzug gibt es in unterschiedlichen farb- und Stoffvariationen, die beliebteste ist jedoch dunkelgrauer oder schwarzer Rock (Fachterminus für das Oberteil) und eine grau gestreifte Hose, die Stresemann Hose. Abweichend davon findet man ihn gerne auch in komplett hellgrau oder anthrazit. Lediglich zu Begräbnissen trägt man einen durchgängig schwarzen Cut. Weiterhin zum Einsatz kommt die typisch in silber bzw. grau gehaltene Cut Weste, welche i.d.R. mit einem blauen oder grauen Plastron ergänzt wird, alternativ zum Plastron kann auch eine Seidenkrawatte getragen werden. Bei Hochzeiten ist der Cut exklusiv dem Bräutigam und seinem Trauzeugen vorbehalten. Der Stresemann Anzug oder auch Bonner Anzug ist nur in Deutschland unter diesem Begriff etabliert, im europäischen Ausland wird er als Cut, Cutaway oder als morning suit bzw. morning coat geführt. Um sowohl beim Frack als auch beim Cut den Look zu komplettieren bzw. perfektionieren, bedarf es noch eines Zylinders. Beim Cut muss er grau sein, der Frack hingegen fordert vom Träger einen schwarzen Zylinder, perfekt geeignet ist hier der Chapeau Claque. Der Chapeau Claque ist ein Faltzylinder bzw. Klappzylinder, der unter Spannung steht, er springt komplett und vollständig auf, wenn er auf die Handfläche „geschlagen“ wird. Der besondere Vorteil dieser Hutvariante besteht darin, dass er sehr platzsparend in einer Hutbox aufbewahrt werden kann, wenn er eben nicht benötigt wird. Auch das durchaus empfindliche Material wird so geschont, früher wurde bei den hochwertigen Hutmachern ausschließlich Seide verwendet, dieses Material ist jedoch nicht nur sehr edel und von seiner Anmutung kaum zu schlagen, es ist gleichzeitig jedoch auch sehr empfindlich, weshalb es heute zunehmend von Satin aus Kunstfasern abgelöst wird. Auch wenn es kein Borsalino aus Italien sein muss, so werden auch bei „Durchschnittshüten“ -made in Germany- oder -made in Europe- Preise ab 350€ aufgerufen. Der festliche Anzug für den „Smart Shopper“ als Alternative für den BräutigamSie möchten sich nicht „verkleiden“ und ihnen kommt das alles eher vor wie eine Karnevalsveranstaltung? Kein Problem, der pragmatische Shopper denkt meist über die Hochzeit hinaus und möchte den Anzug später im Büro oder bei anderen Anlässen wieder tragen. Auch das lässt sich ohne Weiteres realisieren, wenn man sich für einen eher moderaten Anzug entscheidet. Hierzu gehört, dass man auf opulente Verzierungen, Steppnähte und vor allem glänzende Stoffe verzichtet, um später im Büro nicht als „Glamour-Man“ durch die Gänge wandern zu müssen. Um hier die „Hochzeitstauglichkeit“ dieser Anzugvariante zu meistern, wird zu Accessoires und Weste gegriffen, mit denen der Anzug dann auch den „feierlichen“ Ansprüchen genügt. Bei der späteren Verwendung wird dann einfach auf Weste und Extras verzichtet, so dass sich die Investition über mehrere Jahre bewähren kann. Das „Long-Jacket“ oder der GehrockDen Anzug mit einem „Longjacket“ trägt man meist in den Farben braun, beige oder grau. Es handelt sich bei dieser speziellen Sakkoform um einen Einreiher, welcher als Dreiknopf mit einfachem Rückenschlitz konfektioniert ist. Dieser hat oftmals eine Länge von ca. 85 cm und verfügt über meist seitlich gestellte Paspeltaschen im Leistenbereich. Letztendlich ist das Longsakko ein überlanges Sakko, welches ähnlich wie ein Cutaway kombiniert werden kann, jedoch gibt es hier weniger Konventionen, weshalb dem Bräutigam mehr Freiheiten ermöglicht werden. Letztendlich ist diese Form der Hochzeitsbekleidung nur für hoch gewachsene Männer zu empfehlen, da hier optisch die Beine kürzer wirken. Getragen werden kann das Longjacket nicht nur zur Hochzeit, auch Anlässen wie Taufe oder Theater kommen als Einsatzort in Betracht. Redaktion, brandsforfriends 2018
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