Der
Smoking Anzug als Hochzeitsanzug Nr. 1
Der
Smoking und zwar „geschüttelt, nicht
gerührt“ ist der
klassische Hochzeitsanzug, mit dem man stets richtig liegt. Mit dem
Begriff kann der Engländer oder Amerikaner dabei
übrigens absolut
nichts anfangen, in diesen Ländern nennt man nämlich
„unseren“
Smoking einfach „Tuxedo“ oder
kurz „Tux“.
Zum
Dresscode gehört, dass ein Smoking oder Tux
am Tage nicht getragen wird, vielmehr wird dass Sakko gegen ein
„weißes“ oder „ivoryfarbenes
Sakko“, dem Dinner Jacket
a la James Bond ausgetauscht. Die charakteristische schwarze Hose mit
Galon- bzw. Seiden- oder Satinstreifen sowie alle weiteren
Accessoires wie Smokinghemd,
Kummerbund, schwarze Schleife bzw. Fliege
und schwarze Lackschuhe sind beim Dinner Jacket die
gleichen
wie beim „Tuxedo“ bzw. Smoking.
Getragen
wird der Tux
mit einem weißen oder cremefarbenen Smokinghemd, einer
schwarzer Schleife und einem Einstecktuch aus Leinen oder Seide.
Gerade die Schleife ist obligatorisch, eine Krawatte wäre bei
einem
Smoking stets ein grober Fauxpas und würde auch stets
deplatziert
erscheinen. Eigentlich gibt es beim Smoking auch zu der Farbe Schwarz
nur eine denkbare Alternative, dunkelblau oder „midnight
blue“.
Auch bei dieser Farbvariation im tiefen blau, bleiben jedoch der Kragenspiegel
und der Galonstreifen
schwarz. Befindet
man sich in den Herbst- oder Wintermonaten, so sollte der
Smokingträger zu einem adäquaten Mantel greifen, wenn
er sich unter
freiem Himmel bewegt. Die erste Wahl ist hier der klassische „Crombie
Coat“, dieser Mantel ist schlicht und lenkt nicht
vom
Wesentlichen ab, sein schmales Revers und seine einreihige
Schließe
lassen ihn stets als eleganten Vertreter seiner Zunft erscheinen. Ob
die Knopfleiste verdeckt ist oder nicht hängt dabei vom
jeweiligen
Modell ab.
Tipp:
Sowohl für den Smoking als auch
für den Frack gilt, dass ausschließlich Lackschuhe
getragen werden sollten, der Tipp am Rande: Lackschuhe dürfen
auf keinen Fall mit Schuhcreme behandelt werden, da sie sonst blind
werden, Abhilfe leistet hier Milch, Vaseline oder Glycerin, welches das
Lackleder nebenbei auch noch elastisch hält.
Der
James Bond Look im Dinner Jacket bei „daylight“,
Brioni &
Metallica lassen grüßen
Das
Dinner Jacket ist weiß, elfenbein
oder in ecru. Eingesetzt wird es beim Dinner auf Kreuzfahrtschiffen
oder bei Feiern unter "freiem
Himmel",
bei denen die klassische Smokingjacke deplatziert ist. Sowohl beim
Dinner Jacket als auch beim Smoking bzw. Tuxedo
besteht die Möglichkeit den Kummerbund durch eine Smokingweste
zu
ersetzen, diese ist dann meist aus dem identischen Material aus
welchem auch die Fliege gefertigt wurde. Dinner Jacket und Smoking
sind klassisch interpretiert mit einem Schalkragen
ausgestattet, die Version mit Reverskragen
ist aber ebenso denkbar und erfreut sich gerade momentan einer
besonderen Beliebtheit. Sollte der Smoking einen Reverskragen
besitzen, so wird dieser niemals fallend, sondern immer aufsteigend
sein. Beide Formen haben den typischen „Spiegel“,
also ein aus Seide
oder Seidensurrogat
gefertigtes Revers, welches sich vom restlichen Anzugstoff abhebt.
Das Dinner Jacket in seiner slim interpretierten Passform hat sich in
den letzten zwei Saisons als ein Bestseller erwiesen, selbst hart
gesottene „Jungs“ wie die Rockband Metallica
erfreuen sich an
diesem Look. James
Hetfield, Lars Ulrich, Kirk Hammett und Robert Trujilo haben sich
für
die Kampagne des Edelherstellers Brioni im Herbst 2016 in Tuxedos und
Dinner Jackets geschmissen und machen darin tatsächlich eine
blendende Figur.
Unabhängig
davon, ob Seide oder ein Seidensurrogat (Twill, Satin usw.) verwendet
wurde, ist darauf zu achten, dass sowohl Kummerbund,
Galonstreifen, Schleife als auch Reverskragen aus
ein und dem
selben Material gefertigt sind. Unterschiedliche Glanzvarianten bzw.
eine unnötige Materialvielfalt würden den
Gesamteindruck
empfindlich negativ beeinträchtigen. Sowohl Tux-Sakko als auch
Dinner Jacket haben stets Paspeltaschen statt die bei Business Sakkos
beliebten Pattentaschen, die für dieses
Kleidungsstück einen zu
sportlichen Charakter aufweisen würden. Im Hinblick auf einen
perfekten Sitz der Hose, sei hier angemerkt, dass bei einer
Smokinghose niemals ein Gürtel zum Einsatz gelangt, vielmehr
greift
man zu Hosenträgern, welche weiß
oder schwarz sein können
und einen perfekte Sitz sicherstellen.
Beim
Dinner Jacket und beim „tux“ gilt, es ist
„black tie“-time
und genau so wird es auch in einer Einladung stehen.
Unabhängig von
der gewählten Kragenform ist die Silhouette / Passform
in
shape fit, slim fit, modern fit und regular fit erhältlich.
Traditionell ist der Smoking in schwarz gehalten,
jüngere
Umsetzungen ergänzen die Farbpalette aber um braun,
mittelblau,
navy, mitternachtsblau
und kobaltblau. Der Begriff
„Smoking“
verdankt seinen Ursprung dabei übrigens der Tatsache, dass die
„Gentlemen von Früher“ anstatt der
Frackjacke ihr Smoking Sakko
trugen, wenn sie sich am Abend nach dem Dinner zum Karten spielen,
Rauchen oder Trinken ins Raucherzimmer zurückzogen.
Der
„velvet Look“ im Smoking Jacket für den
Connoisseur
In
den Kontext Smoking und Dinner Jacket gehört auch das
sogenannte
„Smoking Jacket“, es ist ein enger Verwandter des
Dinner Jackets
und den wenigsten Deutschen vertraut. Der Name weist daraufhin bei
welchen Anlässen es ursprünglich zum Einsatz kam,
denn früher
legten die Gentlemen dieses Kleidungsstück an, wenn es zum
Rauchen
in den „Rauchsalon“ ging.
Standen später hingegen wieder
andere Termine oder Örtlichkeiten auf der Tagesortung, so
wurde sich
dieses Jackets wieder entledigt.
Hintergrund
war, dass die dann wieder vorhandenen Damen keineswegs durch den
Tabakgeruch des Oberteils belästigt werden sollten. Anders als
das
Dinner Jacket, ist das Smoking Jacket aus buntem, edlem Samt
gefertigt. In der Regel ebenfalls mit einem Schalkragen ausgestattet,
findet man es heute in unterschiedlichen Passformen: Skinny,
Slim,
Modern oder Klassik sind die
üblichen Passformen zwischen
denen der Träger wählen kann, weinrot,
dunkelblau und dunkelgrün
hingegen die
vorherrschenden Farben, zu denen die
Schuhe selbstverständlich abgestimmt werden sollten.
Smokinghemd,
schwarze Schleife und schwarze Hose mit Seidengalon sind auch hier
obligatorisch. Abweichend vom Smoking-Look greift man bei den Schuhen
hier jedoch eher zu bestickten Samtschuhen, die wie bereits
erwähnt
mit der Farbe des Samtsakkos abgestimmt werden. Grundsätzlich
eignet
sich der Samt-Look hervorragend für glamouröse
Veranstaltungen oder Hochzeiten, einen
gewissen Dandy
Touch wird man diesem Bekleidungsstück mit
Sicherheit nicht
absprechen können.
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